Einreichung NMJA 2022 Ι 08 – New Media Journalism Award

Einreichender

Matthias Leitner & Eva Deinert
Bayerischer Rundfunk – Digitale Entwicklungen & Social Media
matthias.leitner@br.de
eva.deinert@br.de
+49 89 5900 48035

Projekttitel

München 72

Beschreibung des Projekts

Die Olympischen Spiele 1972 in München. Es sollen heitere Spiele werden. Doch am elften Tag nehmen palästinensische Terroristen Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln. Die Befreiung der Gefangenen durch die Polizei scheitert und endet in der Katastrophe. Was vor 50 Jahren geschah, zeichnet die begehbare Dokumentation in Virtual Reality nach. In der virtuellen Realität werden Originalaufnahmen aus Rundfunk und Fernsehen sowie Fotos des israelischen Olympiateams mit 3D-Gegenständen aus der damaligen Zeit kombiniert und in ein frei interpretiertes München 1972 platziert. Zu erleben ist „München 72“ in der Virtual-Reality-Umgebung „VR Chat“ mit einem Windows PC und gängigen VR-Brillen.

„München 72“ ist auf der Plattform „VR Chat“ zu sehen, einer Social-VR-Anwendung, die es Nutzerinnen und Nutzern erlaubt, mit ihren Avataren verschiedene virtuelle Welten zu besuchen. Die Ausstellung ist in deutscher und englischer Sprache zu sehen. Die Virtual-Reality-Plattform kann sowohl mit einem leistungsfähigen Windows PC besucht werden, an den gängige VR-Brillen angeschlossen sind, als auch in der Windows-Desktop-Variante ohne VR-Brille. Geladen wird die Plattform „VR Chat“ kostenlos über die Vertriebsplattform für Computerspiele „Steam“.

Motivation für die Einreichung

„Social VR“ verbindet eine VR-Erfahrung und die Funktion von Sozialen Netzwerken. Das
Zusammenkommen in einer virtuellen Welt findet über ein VR System oder eine Social VR-App statt. Nutzerinnen und Nutzer erscheinen als Avatare in einem Raum, der wirklichkeitsgetreu gebaut oder als Fantasie-Welt gestaltet sein kann. Nutzerinnen und Nutzer können mit der Umgebung interagieren und miteinander kommunizieren. Für die Plattform VR Chat haben wir uns nach längerer Recherche entschieden: VR Chat bietet sowohl eine Plattform als auch eine aktive Community. Ein wichtiger Aspekt ist die Zugänglichkeit: Für VR Chat ist lediglich ein Windows PC, nicht aber eine VR-Brille zwingend Voraussetzung.

Im Gegensatz zu einer VR Experience, die man sich als Spiel herunterlädt, ist den Projektverantwortlichen der Austausch wichtig und die Möglichkeit, „München 72“ auch gemeinsam zu zweit oder als Gruppe zu besuchen. Zudem gibt es technische Gründe: Die gebauten Welten lassen sich über die Game Engine „Unity“ einfach auf VR Chat einbauen.

Das Projekt wird gefördert von der EBU, European Broadcasting Union. Weitere Partner sind das HfG Archiv/Museum Ulm, das Material aus dem Archiven von Otl Aicher bereitgestellt hat. Die Bayerische Staatsbibliothek hat Luftbilder des Oberwiesenfelds zum Baufortschritts beigetragen. Das Jüdische Museum München hat Hintergrundinformationen zu den Entstehungsgeschichten der verschiedenen Gedenktafeln und -orten beigetragen und hilfreiches Feedback zur Gestaltung des virtuellen Erinnerungsortes gegeben.

Besonders freuen uns erste Artikel und Reviews, wie beispielsweise diese vom einschlägigen Fachmagazin Mixed:
https://mixed.de/vr-erfahrung-muenchen-72/

Beschreibung der journalistischen Leistung

„München 72“ ist die erste öffentlich-rechtliche Dokumentation im sogenannten Metaverse. Der Begriff, der mitunter die aktuellen Tech-Utopien bestimmt, meint derzeit eine vielzahl verschiedener Plattformen wie Altspace VR, Minecraft, Fortnite, Recroom oder VR Chat (um nur einige zu nennen). Das Team von „München 72“ hat mit diesem Social VR Projekt einen Präzedenzfall geschaffen, über den die wichtigste Branchenplattform in Deutschland Mixed schreibt: „Der BR nennt die VR-Experience eine „begehbare Dokumentation“, und stößt damit in eine Welt völlig neuer Möglichkeiten vor.“

Datum der Erst-Veröffentlichung

1. Juli 2022

Wo wurde das Projekt veröffentlicht?

Die Veröffentlichung findet auf der Plattform VR Chat statt (Account notwendig). Auf unserer Website finden Sie alle Hintergrundinformationen zum Projekt:
www.br.de/muenchen72

CV & Journalistische Leistungen

Matthias Leitner
St.-Martin-Straße 21
81541 München
+491784985700
office@matthias-leitner.de

Ich bin Digital Storyteller, UX Designer und Scrum Master. Für Unternehmen, NGOs, Stiftungen und die öffentliche Hand entwickle ich Content und Impact Strategien.

Für den Bayerischen Rundfunk leite ich seit 2015 das Storytelling Lab audience:first und realisiere im Referat Digitale Entwicklungen & Social Media Programminnovationen wie das Messenger-Projekt #icheisner oder die XR-Installation “Die Rettung”.

2017 wurde ich zum Fellow der Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes berufen. Für meine journalistische und künstlerische Arbeit wurde ich vielfach ausgezeichnet, zuletzt für #icheisner mit dem Medienpreis Parlament des Deutschen Bundestages 2020 und für “Die Rettung” mit dem New Realities Award 2020.